Sonntag, 18. April 2010

Haere ra Aotearoa

Als wir durch Neuseeland gereist sind, haben wir viele Marae-Anlagen der Maori gesehen, Konzerte gehoert und im Te Papa und Auckland Museum viel erfahren.






Ich habe euch ja schon ein wenig ueber die Kultur der Maori erzaehlt. Ihre Geschichten, alte Felsmalereien und Gebaeude begegnen einem im ganzen Land.

Dann hatten wir riesiges Glueck und haben Ngahuia getroffen. Sie hat uns viele Geschichten und ueber ihr Leben, ihre Familie und Kultur erzaehlt.

Geschichten sind hier keine Maerchen, wie ihr sie kennt. Ueber die Geschichten wird in Liedern und Erzaehlungen die lange Geschichte der Maori und der Familie von den Eltern und Grosseltern an die Kinder weiter gegeben.

Die Maori segelten vor etwa 3000 Jahren in Booten ueber den Pazifik. Sie waren mutige und schlaue Seefahrer.


Der erste von ihnen war Kupe. Als seine Frau Kuramarotinie Wolken sah, rief sie "He ao, he oa tea, he ao tea roa". ("Eine Wolke, eine Wolke, eine lange weisse Wolke")
Sie fuhren um die Inseln herum und erkundeten das Land.
Dann fuhren sie zurueck nach Hawaiki um anderen Seefahrern davon zu erzaehlen.
Sie kamen mit grossen Waka (Kanus)
Die Waka waren ganz schoen gross. Koennt ihr mich sehen?


Fast jeder Maori weiss durch die Geschichten, mit welchem Waka seine Vorfahren auf die Inseln gekommen sind.

Die Familie ist fuer Maori sehr, sehr wichtig. Mehrere Familien bilden zusammen eine whanau (Grossfamilie), diese dann hapu (Unterstaemme) und zusammen sind sie grosse Iwi (Staemme). Wenn man also zum Beispiel Hilfe braucht, dann gibt es viele Verwandte, zu denen man gehen kann.

Lange Zeit lebten die Maori eng verbunden mit der Natur. Das Meer gab ihnen Fische und Muscheln und der Wald wichtige Pflanzen und Tiere. Sie fanden zum Beispiel heraus, dass viele Pflanzen gegen Krankheiten helfen oder man aus ihnen Kleidung und andere Dinge herstellen kann.
Hier nur einige wenige Beispiele:
Honig und Oel vom Manukabaum (Teebaum) hilft bei Entzuendungen.

Miro hat sehr suesse Fruechte.



Aus Flachs wurde Kleidung, Koerbe und Matten hergestellt.


Pohutakawa - wird auch neuseelaendischer Weihnachtsbaum genannt, weil er im Dezember leuchtend rot blueht.

Totara - hat suesse Fruechte und das Holz wurde fuer Schnitzereien und Kanus verwendet.
Kawakawa (Pfefferbaum) - hilft gegen Zahnschmerzen und bei Schwellungen.



Koru - die Spierale des Silberfarns bedeutet Staerke, Wachstum und Frieden. Diese Form findet man in vielen Schnitzereien, Bildern und bei Schmuck.

Als die weissen Siedler kamen, aenderte sich vieles fuer sie. Sie sollten zum Beispiel nicht mehr ihre Sprache sprechen. Heute kann man in fast jeder Schule in Neuseeland die Sprache der Maori lernen und es gibt oft eigene Kindergaerten und Schulen, die zu einem Marae gehoeren.

An den Haeusern und Gegenstaenden der Maori findet man schoene Schnitzereien. Sie zeigen die Geschichte einer Familie oder eines Stammes.







Die Muster findet man auch in den Mokos (den Taetowierungen) wieder, wie vor allem frueher die Maoris auf dem Koerper und auch im Gesicht hatten.


In einem Marae treffen sich die Menschen, feiern Feste und es finden dort Versammlungen und Unterricht statt. Es gibt verschiedene Haeuser. Hier werden auch Gaeste empfangen.

Bei dem Besuch eines Marae gibt es feste Regeln. Jeder Stamm hat seine eigenen Regeln, die die Besucher achten muessen.
Wird man herein gebeten, betritt man den Hof durch ein Tor. Die Begruessung findet auf dem grossen Vorplatz (powhiri) mit Liedern und Reden statt. Es werden Geschenke uebergeben und dann wird jeder mit hongi begruesst. Dabei beruehren sich Stirn und Nase und man sagt einen Gruss (z. B. Kia Ora)
Ich muss den hongi noch ueben, damit sich dann auch die Stirn beruehrt.

Jedes Marae hat ein wharenui (ein grosses Versammlungshaus).
Die geschnitzten Figuren sind die Vorfahren des Stammes.
Die Figur oben am Dachfirst stellt meistens den Klanchef zur Zeit des Baus dar. Eine Jadeaxt in der Hand bedeutet zum Beispiel, dass er ein grosser Krieger war, das Paddel, dass er ein guter Seefahrer war. Die Balken an beiden Seiten sind seine Arme, die Freunde und Besucher begruessen.
So sieht eine Jadeaxt aus.

Der Dachfirst ist wie der Ruecken des Hauses und die Latten an der Seite sind seine Rippen - so werden die Menschen in ihm beschuetzt. Alle Versammlungshaeuser sehen anders aus.



An der Wand sind in den Schnitzereien viele Vorfahren dargestellt.


In jedem Marae gibt es auch diese kleineren Haeuser auf Stelzen. Seht ihr die ganz kleinen Tueren. Das waren frueher die Vorratshaeuser. Und damit nicht einfach jemand hinein gehen kann, um sich etwas zu nehmen, waren die Tueren sehr klein. So konnten nur die Kinder hinein, um die Sachen herauszuholen. Alle haben den Kindern vertraut, dass sie nicht einfach etwas wegnehmen.

Nun wird es Zeit, sich von Neuseeland zu verabschiede. Haere ra - Auf Wiedersehen.
Wir hatten hier eine so wunderbare Zeit, dass es uns schwer faellt, uns zu verabschieden.

Vorher wollen wir uns noch unbedingt bei einer ganz tollen neuseelaendischen Familie bedanken. Sie hatten uns eingeladen, die letzten Tage der Reise mit ihnen zu verbringen und es war toll.
Melissa, Hedley und Chloe und ihre ganze Familie haben uns freundlich empfangen und wir haben viel unternommen.

Wir waren wandern...


... mit dem Motorboot unterwegs ....

... und haben gelernt, wie man einen Rugbyball richtig wirft.

So, thank you and the whole family so much for the warm welcome and the wonderful days. We enjoyed it very much and hope to see you soon in Berlin.
Und vielen Dank an Lausi fuer die nette Begleitung in den letzten Wochen. Wir hatten viel Spass.


Und nun geht es weiter nach AUSTRALIEN. Dort soll es ja auch sehr spannende Tiere und wunderschoene Landschaften geben. Wir sind gespannt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen